Allgäuer Klimaschutz-Unternehmen

Privat-Brauerei Zötler aus Rettenberg


Klimaschutz durch innovative Technologie und regionales Engagement


Klimaschutz und Energieeffizienz stehen bei der Privat-Brauerei Zötler aus dem Brauereidorf Rettenberg seit Jahrzehnten im Fokus.
Als erste Brauerei in Deutschland nahm Zötler 1995 an der Umweltprüfung nach dem sog. EU-Öko-Audit (Heute: EMAS) teil. Damals war die Brauerei deutschlandweit mit Abstand das kleinste Unternehmen, das sich dieser Aufgabe stellte.
Seit Mai 2009 hat die Brauerei in konsequenter Fortsetzung ihres Umwelt-Engagements ein nach DIN ISO 14001 zertifiziertes Umwelt-Managementsystem installiert. Seit 2018 dokumentiert die Familienbrauerei ihr Umwelt-Engagement wieder entsprechend den EMAS-Vorgaben.

In der Umwelt-Politik des Unternehmens heißt es:
„Die Brauerei Zötler bekennt sich zu einer besonderen Mitverantwortung für die Entwicklung und Durchsetzung einer ökologisch verträglichen Form des Wirtschaftens. Dies beinhaltet insbesondere eine Verpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung und Verhütung von Umweltbelastungen. Diese Verpflichtung beginnt bei der Geschäftsleitung und endet bei der Eigenverantwortlichkeit eines jeden Mitarbeiters.“



Ein ganz besonderes Energiekonzept


Jede Brauerei benötigt - saisonal bedingt - unterschiedlichste Energiequellen: Primärenergie (z.B. Erdgas), Strom, Kälte, Wärme (z.B. Dampf).
Hat man früher versucht, jede Energieversorgung „für sich“ zu optimieren (also z.B. Optimierung des Kältebedarfs), war das Ergebnis oft ein unverhältnismäßig hoher Anstieg anderer Energieströme (z.B. Strombedarf).
Die familiengeführte Brauerei hat deshalb bereits in den 1990er Jahren zusammen mit einem jungen Ingenieurbüro begonnen, in aufwändigen Szenarien und Berechnungen ein Energie-Konzept zu entwickeln, das versucht, die gegenseitigen Abhängigkeiten aller Energieströme zu ermitteln und diese dann in einem ausgeklügelten Modell zu optimieren.
Dank dieses komplett neuen Energie-Ansatzes spart Zötler inzwischen jährlich 400.000 kWh und damit knapp die Hälfte des bisherigen Strombedarfs ein.



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Andy Mayr
Im Jahr 2018 hat Niklas Zötler (re.) die Geschäftsführung von seinem Vater Herbert übernommen
Im Jahr 2018 hat Niklas Zötler (re.) die Geschäftsführung von seinem Vater Herbert übernommen
„Wir denken als Familien-Unternehmen immer in Generationen. Schon von daher liegt uns unsere Heimat und die Allgäuer Natur ganz besonders am Herzen.
Unser nächstes Ziel ist ganz klar die Teilnahme am Verbund ‚klimaneutrales Allgäu 2030‘".


Kontakt:

Privat-Brauerei Zötler GmbH
Grüntenstraße 2
87549 Rettenberg
www.facebook.com/zoetler.bier
www.zoetler.de
Herzstück des Projekts mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 400.000 Euro sind ein 50 kW Blockheizkraftwerk (BHKW) sowie eine damit gekoppelte Absorptionskältemaschine.
Das Erdgas-BHKW besitzt eine elektrische Leistung von 50 kW und wird vollständig zur Eigenstromversorgung, unter anderem zum Antrieb der Kältekompressoren, genutzt. Die im BHKW anfallende Wärme wird zum Antrieb der Absorptionskältemaschine genutzt, die mit einer Kälte-Leistung von 40 kW und einer Temperatur von -3 °C die Grundlast des Kältebedarfs der Brauerei abdeckt.
Die Besonderheiten dieses Konzepts liegen zum einen in der relativ kleinen Leistungsgröße der Anlagen und zum anderen in dem Temperaturbereich unter 0°C.
Bislang wurden KWKK-Anlagen (Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung) im kleineren Leistungsbereich in Deutschland lediglich zur „Kühlung“, also bis zu Temperaturen von ca. 5 °C eingesetzt.
Referenzanlagen mittelständischer Unternehmen mit der Kombination „kleine Leistung“ und „niedrige Temperatur“ (bis -3 Grad) gab es nicht.
Erst nach langer Suche und vielen Gesprächen konnten Unternehmen gefunden werden, mit denen die Absorptionskälteanlage und das BHKW geplant und realisiert werden konnten.

Seit Herbst 2017 laufen die Anlagen, die ein Musterprojekt mit viel Adaptionspotenzial für die gesamte Lebensmittelindustrie darstellen. Dieser Pilotcharakter brachte dem Projekt auch eine Nominierung beim Wettbewerb Energiezukunft Allgäu 2017 ein.

Im Zuge des kompletten Prozesses zur Energieeffizienz-Optimierung erwies sich die Unterstützung durch Energie- und Fördermittelberater für die Geschäftsführer Herbert und Niklas Zötler als ganz besonders wertvoll:
Herbert Zötler: „Es wird oft von einem Dschungel an Förderungen gesprochen. Das mag richtig sein, andererseits sind viele Förderungen äußerst sinnvoll und unsere Erfahrung zeigt, dass es sich lohnt, sich damit auseinander zu setzen. Förderanträge können schnell mal 40 Seiten stark sein und ja, ein versierter Energieberater als Unterstützung ist hier unbedingt notwendig. Unterm Strich war die Hilfe des Energieberaters für uns wichtig, äußerst wirtschaftlich und wir würden sie jederzeit wieder in Anspruch nehmen.“
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Andy Mayr
Das Blockheizkraftwerk mit einer Leistung von 50 kW (im Hintergrund grün) ist gekoppelt mit einer innovativen Kälte-Absorptionsanlage (im Vordergrund), die Temperaturen im Minusbereich erreicht.
Das Blockheizkraftwerk mit einer Leistung von 50 kW (im Hintergrund grün) ist gekoppelt mit einer innovativen Kälte-Absorptionsanlage (im Vordergrund), die Temperaturen im Minusbereich erreicht.
© Andy Mayr
Das Blockheizkraftwerk mit einer Leistung von 50 kW (im Hintergrund grün) ist gekoppelt mit einer innovativen Kälte-Absorptionsanlage (im Vordergrund), die Temperaturen im Minusbereich erreicht.

Andy Mayr

© Andy Mayr

Andy Mayr
Die große Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Brauerei Zötler
Die große Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Brauerei Zötler
© Andy Mayr
Die große Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Brauerei Zötler

Eigene PV-Anlagen und Bezug von Ökostrom


Die Brauerei Zötler betreibt außerdem seit knapp 20 Jahren eigene PV-Anlagen, deren Erträge derzeit zur Refinanzierung noch voll ins Stromnetz eingespeist werden. Die Anlagen wurden damals vom Großvater errichtet und als „Lernobjekt“ für betriebswirtschaftliches Denken in die Verantwortung der Enkelgeneration übergeben.
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Inzwischen ist einer der Enkel, Niklas Zötler, Geschäftsführer des Unternehmens. Mit seiner Entscheidung, ab 2020 zu 100% zertifizierten Ökostrom aus dem Alpenraum für die Brauerei zu beziehen wird deutlich, dass der Opa damals die richtigen Weichen gestellt hat.

Niklas Zötler: „Wir können nur jedem Unternehmen empfehlen, Ökostrom zu beziehen. Wir waren überrascht, dass die Mehrkosten minimal ausfallen. Wenn schon im Allgäu und dem Alpenraum Strom umweltfreundlich mit Wasserkraft erzeugt wird, ist es nur recht und billig auch den tatsächlichen Preis für diese Energie zu bezahlen. So setzen wir bewusst ein Zeichen dafür, dass unsere Produkte nicht mit Atom- und Kohlestrom erzeugt werden.“

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Heike Schmitt
Niklas Zötler (re.) bei der Übergabe des Getränke-Gutscheins an Gerhard Hock (li.), Erster Bürgermeister der Gewinner-Kommune Durach. In der Mitte Klimaschutzmanager Simon Steuer
Niklas Zötler (re.) bei der Übergabe des Getränke-Gutscheins an Gerhard Hock (li.), Erster Bürgermeister der Gewinner-Kommune Durach. In der Mitte Klimaschutzmanager Simon Steuer
© Heike Schmitt
Niklas Zötler (re.) bei der Übergabe des Getränke-Gutscheins an Gerhard Hock (li.), Erster Bürgermeister der Gewinner-Kommune Durach. In der Mitte Klimaschutzmanager Simon Steuer

Regionales Engagement


Die Photovoltaik ist derzeit die regenerative Energie mit dem größten Potenzial im Oberallgäu. Die Solar-Offensive des Landkreises trägt diesem Umstand unter anderem mit dem Aufbau eines Netzes an Solar-Botschaftern Rechnung.
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Die Brauerei Zötler hat in diesem Zusammenhang im Herbst 2018 den landkreisweiten
Wettbewerb um die Kommune mit den meisten Solar-Botschaftern mit einem 500-Liter-Getränke-Gutschein für ein Dorffest unterstützt.
​​​​​​​Mit diesem Engagement hat Geschäftsführer Niklas Zötler deutlich gemacht, wie wichtig es ihm ist, den Klimaschutz-Gedanken aus dem Unternehmen heraus in die Breite zu tragen. Energieeffizienz und Kostenoptimierung im Unternehmen sind der eine wichtige Ansatz, die zweite Schiene sind die gelebten und gezeigten Werte und das Wirken in die Region hinaus. Denn Klimaschutz ist Team-Work und lebt von guten Beispielen und dem „Mitnehmen“ von möglichst vielen Menschen.
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